Was ist Shiatsu genau?

Übersetzt heißt Shiatsu „Fingerdruck“ und ist eine Mischung aus Akupressur und Massage. Shiatsu orientiert sich an der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und ist in Japan eine anerkannte therapeutische Körperarbeit. Grundlage der fernöstlichen Heilkunst ist die Vorstellung, dass die Lebensenergie Chi auf verschiedenen Bahnen, den sogenannten Meridianen, durch unseren Körper fließt. Das Chi bestimmt den Zustand von Körper, Geist und Seele. Ist der Energiefluss gestört, oder gerät das Energiesystem ins Ungleichgewicht, können Krankheiten und Schmerzen auftreten. Manchmal bringen auch schwierige Lebenssituationen das Energiesystem durcheinander. Shiatsu kann für seelische und körperliche Beschwerden eine Lösung sein, denn es ist eine Begleitung um die Selbstheilungskräfte anzuregen und das Energiegleichgewicht wieder herzustellen. Ziel der Behandlung ist also eine Art Selbstheilung. Der/die Shiatsupraktiker/in tritt über die Berührung in Beziehung und motiviert den Körper, das eigene Gleichtgewicht wieder herzustellen. So können Blockaden gelöst werden und die frei fließende Energie verhilft uns zu neuen Kräften. Je nach Beschwerdestärke können dazu mehrere Sitzungen notwendig sein.

Für wen ist Shiatsu geeignet?

Shiatsu eigent sich bei körperlichen oder seelischen Beschwerden oder auch in Lebenskrisen, Orientierungslosigkeit oder fehlender Motivation. Shiatsu wird besonders häufig bei chronischen Schmerzen und als Mittel gegen Stress, Erschöpfung und Verspannungen eingesetzt. Die Körperarbeit ermöglicht eine Tiefenentspannung, die aber auch Menschen ohne Beschwerden guttut.

Ablauf der Behandlung

Eine Shiatsu-Sitzung dauert klassischerweise ca. 60 Minuten und beginnt mit einem kurzen Vorgespräch, in dem der/die Teilnehmer/in seine/ihre individuellen Beschwerden ansprechen kann. Die Behandlung findet am Boden, auf einer Matte statt. Diese Wahl ist nicht zufällig: die Mutter Erde trägt den Menschen durch das Leben und besonders in einer Behaldung am Boden kann man dieses "sich Fallen lassen dürfen" körperlich erfahren. Weil beim Shiatsu der gesamte Körper bewegt wird, sollte man bequeme und weite Kleidung tragen. Anfangs wird eine "Haradiagnose" durchgeführt, damit man ertasten kann, welche Meridiane berührt werden möchte, denn im Bauchraum (jap. Hara) befindet sich nach fernöstlicher Auffassung das Energiezentrum jedes Menschen. Alle 12 Meridiane mit den zugeordneten Organen haben hier eine besondere Entsprechungs-Zone. Mit der flachen Hand lässt sich der/die Praktiker/in ins Gewebe sinken und erfühlt dabei den Zustand der Energiebahnen und den zugehörigen Organen. Ausgehend vom Befund wird der gesamte Körper bearbeitet. Durch sanften Druck werden Verspannungen gelöst. Dadurch soll das Energiegleichgewicht wieder hergestellt werden. Obwohl Shiatsu übersetzt Fingerdruck heißt, wird zur Berührung der ganze Körper eingesetzt. Der/die Praktiker/in arbeitet mit seinem/ihrem Körpergewicht, als auch mit Händen, Ellbogen und Knien. Nach der Behandlungsphase folgt eine kurze Nachentspannung, in welcher der/die Teinehmer/in noch kurz liegenbleibt und nachspürt.